Was ich im privaten Bereich seit Längerem umsetze, soll nun auch beruflich bei meiner Arbeit als Designerin mein Schwerpunkt werden: Nachhaltigkeit. Für mich geht es nicht nur darum, für Kunden zu arbeiten, die nachhaltige Produkte herstellen oder Dienstleistungen anbieten. Auch das Design selbst kann nachhaltig sein. Doch wie geht das? Wie kann Design nachhaltig sein?
Was ist nachhaltiges Design?
Schön erklärt es die Charta für nachhaltiges Design der AGD (Allianz deutscher Designer), in der ich mich freiwillig zur Nachhaltigkeit verpflichtet habe. Dort heißt es:
„Design verbraucht Ressourcen – manchmal mehr, manchmal weniger. Dem nachhaltigen Umgang mit den natürlichen Ressourcen, mit der Umwelt und mit den Menschen, die noch über Generationen in dieser Welt leben können sollen, muss Design gerecht werden.“
Die Charta motiviert Designer, ökologisch, sozial verträglich und wirtschaftlich erfolgreich zu arbeiten. Außerdem dokumentiert sie nach außen, dass sich hier Experten für nachhaltiges Gestalten stark machen. Dabei geht es nicht unbedingt darum, durch und durch nachhaltige Produkte zu entwickeln, sondern vorhandene Produkte und Arbeitsprozesse zu verbessern:
„Wir begreifen nachhaltiges Design als Prozess. Nicht das 100%-nachhaltige Produkt steht im Vordergrund, sondern die schrittweise Verbesserung der bestehenden Produkte und Prozesse.“
Designer haben es in der Hand, etwas zu verändern, denn
„[…] sie beeinflussen ihre Auftraggeber und bestimmen mit, in welcher Form Produkte auf den Markt kommen, wie hoch der Materialverbrauch in der Produktion ist, wie wiederverwertbar und abbaubar, wie langlebig und benutzerfreundlich das designte Objekt ist.“
So kann Design nachhaltig sein
- materialeffizient und materialgerecht
durch Printmaterialien wie Broschüren oder Visitenkarten, die in angemessen Auflagen produziert und sinnvoll genutzt werden - energieeffizient
dank Ökostrom, der 100% des Strombedarfs aus erneuerbaren Energien deckt und den Einsatz energiearmer Geräte; Server, die auf regenerative Energien setzen - schadstoffarm
z. B. durch Verwendung von Druckfarben, deren mineralölhaltige Bestandteile durch Zutaten auf Basis nachwachsender Rohstoffe ersetzt werden - abfallarm beziehungsweise abfallvermindernd
denn das Kreativbüro ist nahezu papierfrei. Einseitig bedrucktes Papier wird für Notizen und Scribbles wiederverwendet. Mülltrennung versteht sich von selbst. - langlebig
weil Produkte auf lange Sicht zum Einsatz kommen und viel Freude bringen sollen - recycling- und entsorgungsgerecht
denn wiederverwendbare und/oder recyclebare Materialen werden bevorzugt verwendet - logistikgerecht
durch den Versand der Printprodukte mit DHL GoGreen - nutzungsgerecht
denn die Funktion steht im Vordergrund, nicht das Design selbst - sozial verträglich
durch eine gute und stressfreie Arbeitsatmosphäre für alle Mitwirkenden; ohne Ausbeutung; immer offen für Inspiration und Austausch - wirtschaftlich und erfolgreich
denn nachhaltiges Wirtschaften und eine intakte Umwelt schließen sich nicht aus – sie bedingen einander sogar
Die Liste an Beispielen ist natürlich erweiterbar und wird sich in meinem Alltag nach und nach mit Leben füllen. Hoffentlich kann ich durch dieses Konzept gemeinsam mit meinen Kunden, Kollegen und Freunden etwas bewirken. Be the change!