Am Aschermittwoch ist alles vorbei? Von wegen! Die Klamottenkur beginnt. Was das soll und welche Erfahrungen ich beim letzten Mal gemacht habe, erfährst du hier.
Nachhaltiger Konsum ist weniger Konsum
Die Klamottenkur ist eine Aktion der Kampagne Modeprotest und wurde von Lenka Petzold und Annika Cornelissen ins Leben gerufen.
Der erste Schritt in Richtung nachhaltigem Konsum ist weniger Konsum. Das gilt auch für die Klamotten im Kleiderschrank. Schaffst du es, deine Garderobe für sieben Wochen zu reduzieren? – Modeprotest
In der Praxis heißt das: Die Garderobe auf 50 Teile reduzieren. Ziel ist es, die eigenen Konsumgewohnheiten zu überdenken, für mehr Selbstbestimmung, weniger Zeit vor dem Kleiderschrank oder beim Shopping. Auf der Webseite gibt es Tipps zur Auswahl deiner Kurgarderobe. Die restliche Kleidung wird komplett weggepackt. Aus den Augen, aus dem Sinn. Ob das funktioniert?
Meine erste Klamottenkur
Eins ist klar: Wir leben im Überfluss – auch bezogen auf unsere Kleidung. Wie viel Kleidung besitze ich? Welche brauche ich wirklich? Und machen mich die vielen Klamotten glücklich? Woher stammt meine Kleidung? Das sind Fragen, die mich beschäftigen. Es muss ja kein strikter Minimalismus sein – jedes bisschen zählt. Deswegen habe ich im letzten Jahr das erste Mal bei der Klamottenkur mitgemacht.
Ehrlich gesagt habe ich statt auf 50 Teile auf 60 Teile reduziert. Naja, immerhin. Es war anfangs schwieriger als gedacht, an jede Situation zu denken – Basics, Sport, Festliches. Und das, obwohl ich doch für eine Frau relativ wenig Kleidung besitze. Da Shopping sowieso nicht mein Ding ist, gehe ich selten in die Innenstadt und werde kaum in Versuchung geführt. Ich gucke eher nach Paletten am Straßenrand als nach Kleidern im Schaufenster.
Adieu ihr Klamotten, willkommen du Freiheit
Schon beim Umräumen sind mir viele Kleidungsstücke in die Hände gefallen, die ich aussortieren konnte. Hach, ich liiiebe Aussortieren! Mehr Raum für mich und ein gutes Gefühl, wenn ich die Kleidungsstücke an Menschen weitergebe, die sie gebrauchen können.
In den darauffolgenden Wochen war es gar nicht so schwer. Ganz im Gegenteil: Es war eine Befreiung. Morgens ging das Auswählen der Kleidung schneller – es waren ja eh nur meine Lieblingssachen im Schrank. Allerdings musste ich aufpassen, nicht mehr zu waschen als sonst.
Nach der Klamottenkur habe ich nochmal aussortiert. Welche Vorteile das Aussortieren hat und was ihr mit Kleidung machen könnt, die ihr nicht mehr braucht, lest ihr in meiner Blogserie Sinnvolles mit Sachen machen – Teil 1: Kleidung.
Mir wurde bewusst, wie viel Kleidung ich wirklich brauche: Nicht viel. Nun habe ich mehr Raum, Zeit und Geld. Außerdem weiß ich meine Kleidung mehr zu schätzen. Kurz: Es macht glücklich! Die Klamottenkur ist also für jeden eine gute Chance, das eigene Konsumverhalten zu überdenken.
Meine und Weitere Stimmen zur Bewegung findet ihr hier bei Modeprotest.de
Auf geht’s in die nächste Runde
Auch dieses Jahr nehme ich wieder an der Klamottenkur teil. In der Fastenzeit bin ich allerdings nicht oft zuhause. Und da ich auf Reisen sowieso weniger als 50 Teile dabei habe, lasse ich das dann einfach mal so gelten ;)
Und du, bist du dabei?