Endlich ist wieder Kastanienzeit! Kastanien sind nicht nur zum Basteln gut, sondern auch zum Waschen. Wie bitte? Als ich im letzten Jahr zum ersten Mal gehört habe, dass man mit Kastanien waschen kann, musste ich das sofort ausprobieren.

Wie das funktioniert hat, warum das geht, wie du Kastanien-Waschmittel in 3 Schritten und 3 Minuten selber machen kannst und welche Vor- und Nachteile das hat, liest du hier.

Beim Aktionstag des Magazins Veedelfunker zum Thema „Ehrenfeld wäscht“ habe ich es live gezeigt: Wie man in wenigen Schritten aus Kastanien Waschmittel selber herstellen kann. Dabei habe ich staunende Blicke geerntet. Und funktioniert hat es auch.

Warum kann man mit Kastanien waschen?

DIY-Waschmittel Kastanien
Wenn ich von Kastanien spreche, meine ich Rosskastanien – nicht Esskastanien. Rosskastanien enthalten Saponine – übersetzt einfach „Seife“. Sie sind Bestandteil einiger Pflanzen und auch in Waschnüssen und Seifenkraut enthalten. Deshalb kann man mit Rosskastanien waschen.

Kastanien-Waschmittel selber machen: 3 Schritte, 3 Minuten

Schritt 1: Material sammeln

DIY-Waschmittel_Kastanien_Material

Für die Herstellung von Waschmittel benötigst du folgendes Material:

  • Kastanien
  • Hammer
  • Brett
  • Stoffbeutel
  • Glas mit Deckel
  • Wasser
  • Sieb

Schritt 2: Kastanien zerkleinern und einweichen

DIY-Waschmittel_Kastanien_zerkleinern
Für eine Ladung der Waschmaschine nimmst du 3-5 Kastanien (je nach Größe). Im Beutel werden sie nun mit dem Hammer zu möglichst kleinen Stückchen verarbeitet. Dann füllst du das Kastanienmus in ein Glas und gibst Wasser hinzu, so dass es ausreichend bedeckt ist. Diesen Sud lässt du ein paar Stunden ziehen, um die Saponine herauszulösen. Nun heißt es warten.

DIY-Waschmittel_Kastanien-Sud

 

Schritt 3: Waschmittel verwenden

DIY-Waschmittel_Kastanien_WaschmaschineNach minestens 2-3 Stunden Wartezeit schüttelst du das Glas (mit Deckel ;) und entfernst mit einem Sieb die festen Kastanien-Stücke, am besten direkt über dem Fach der Waschmaschine. Der Sud ist quasi dein Flüssigwaschmittel. Es dürfen auf keinen Fall Kastanien oder -Stücke in die Waschmaschine gegeben werden! Nun kannst du wie gewohnt waschen. Zack, fertig!

Tipp zur Lagerung von Kastanien: Kastanien lassen sich in einem Baumwoll- oder Kartoffelsack wunderbar lagern. Bitte keine Plastiktüte nehmen – die Kastanien schimmeln sonst. Nach einer Weile schrumpfen sie. Das macht aber nichts, die Wirkung ist die gleiche.

Welche Vorteile und Nachteile hat das Waschen mit Kastanien?

Im Vergleich zu Waschnüssen, die meistens aus Indien kommen, müssen Rosskastanien nicht importiert werden. Da freut sich die Umwelt – und der Geldbeutel, denn Kastanien kann man einfach in der Natur sammeln. Natur ist das Stichwort: Das Waschen mit Kastanien ist natürlich, also frei von Zusatzstoffen – bio quasi. Die Wäsche duftet nicht künstlich, riecht eher neutral und tendenziell nach Erde, aber nicht unangenehm. Wer auf den Frischeduft nicht verzichten will, kann ein paar Tropfen ätherisches Öl zur Wäsche hinzugeben.

Der Grund, warum ich nicht jedes Mal mit Kastanien wasche: Es dauert 3 Minuten plus Wartezeit, also länger als „Packung auf, Packung zu“. Außerdem ist der Kastanien-Sud nicht allzu lange haltbar. Einen Tag lang kannst du ihn schon stehen lassen, aber nicht unbedingt zwei Wochen.

Und du so?

Für mich überwiegen die Vorteile vom Kastanien-Waschen gegenüber dem konventionellen Waschmittel. Und bei dir? Welche Erfahrungen hast du beim Waschen mit Kastanien gemacht? Wie wäschst du? Ich freue mich über einen Kommentar. Dir hat der Artikel gefallen? Dann drück doch „Gefällt mir“ oder aufs blaue Vögelchen!

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